Freitag, 3. September 2021

Handspindeln oder kleine Kunstwerke von der Regenbogenwolle

Ich freue mich, endlich Zeit für meinen Blog zu finden und über meinen größten, neuen Erfolg im Bereich der Handspinnerei zu schreiben: Meine ersten eigenen Regenbogenwolle-Spindeln. Seit Winter 2020 arbeite ich mit einem wundervollen kleinen Familienbetrieb in der Nähe zusammen und habe meinen Shop voller handgefärbter und handkardierter Spinnfasern um liebevoll handgestaltete Spindeln ergänzt.


 

Deutsche Handarbeit, gemeinsam mit einem Familienbetrieb mit ganz viel Herz

Meine Drechslerin zu finden war mit das beste, was mir je passiert ist. Sie macht unglaublich gute Arbeit. Ihre Spindeln können in ihrer Perfektion mittlerweile kaum noch schöner werden. Sie arbeitet unglaublich genau und ist so ideen- und erfindungsreich. Für die Spitzen und Enden der Spindeln hat sie etliche Techniken und Konstruktionen erfunden und auch wenn die programmierte Drechselbank im Rahmen der Natur des Holzes die Formen und Gewichte jeder Spindelform wiederholen kann, so ist das meiste an jeder einzelnen Spindel immer noch reine Handarbeit. Deutsche Handarbeit!

Wenn ich von ihr spreche, müsste ich eigentlich die Familie sagen, denn alle im Betrieb helfen mit und gestalten liebevoll diese Spindeln und erfreuen sich daran, die Vielfalt der Hölzer zu genießen und diese wirklich besondere Arbeit zu machen. Seit ein paar Wochen hilft daran sogar der erste neue Mitarbeiter mit, der nicht zur Familie gehört. Er ist gehörlos und spricht Gebärdensprache, eine besondere Herausforderung auf beiden Seiten. Und er hat ein unglaubliches Talent für die Holzbearbeitung und macht nun auch meine Spindeln. Es ist eine große Freude, dass sich alle darum kümmern. Mit ihm zusammen lernt der ganze Betrieb nun sogar die Gebärdensprache, eine Zusammenarbeit für die Zukunft. Ich finde das super schön und beeindruckend! 

Beim Drechseln gibt es viel Ausschuss, so um die 10%. Holz als Naturprodukt ist nicht berechenbar und so zerspringt auch mal eine Spindel und wird nicht selten für ein Kinderspielzeug verwendet, über das sich die beiden 5-jährigen Zwillinge meiner Drechslerin freuen. Ich bin so dankbar, dass ich dieses wundervolle kleine Unternehmen entdeckt habe und wir so perfekt zusammen arbeiten und uns auch so gut verstehen, auch auf jeder persönlichen Ebene. Und das beste sind natürlich die perfekt laufenden Spindeln, in denen bereits etliche eurer Wünsche und Vorlieben eingeflossen sind, sodass die Qualität vollendet ist.

Künstlerische Gestaltung

Mir war es wichtig, dass die Spindeln nicht zum reinen Wiederverkauf dienen, sondern ich meinen Teil leiste und mich damit von den Handdrechslern ein bisschen abhebe, auch kleine Konkurrenz für die talentierten deutschen Spindelmacher werde. Ich gehe zwar in der Färberei seit vielen Jahren auf, aber mir fehlte es sehr, mein künstlerisches Talent mehr ausleben zu können und in meinen Job einfließen zu lassen. Die Brandmalerei übe ich schon relativ lang, zwei oder drei Jahre mache ich das schon zwischendurch. Seit ich aber nun regelmäßig die Spindeln gestalte, hat sich einiges getan. Nicht nur die Übung und Erfahrung nimmt zu, ich habe natürlich auch verschiedene Brandmalstationen ausprobiert und besitze jetzt schon zwei High End Geräte, die mich in ihrer Zuverlässigkeit super glücklich machen. Jedes neue Holz ist eine Herausforderung, die Rundung jeder Spindel ebenso. Aber was gibt es schöneres als Kunst auf einem praktischen und nützlichen Gegenstand zu verewigen? Spindeln sind eben nicht nur Dekoration und Sammelobjekte, sondern sie bedeuten ein Hobby, eine Freizeitgestaltung, mentale und körperliche Entspannung beim Spinnen, Ausgleich zur alltäglichen Arbeit, die Entstehung eines selbst gesponnenen Garns und eines daraus gestrickten Kleidungsstücks beispielsweise. Für mich ist die Herstellung aller Produkte meines Shops eine Lebensaufgabe, die unglaublich viel Sinn macht. Das Spinnen bedeutet so viel mehr als nur ein Hobby, es entspannt, es hält gesund, es fordert die Kreativität und die Motorik und bedeutet für meine Kunden eine Auszeit vom immer stressiger werdenden Alltag, eine Freude in dunklen Zeiten, eine Ablenkung von schwierigen Situationen. Ich bin immer wieder dankbar, dass meine Pakete so viel Glück bereiten. Und Spindeln runden natürlich mein Geschäft, das fast nur HandspinnerInnen bedient, ganz wunderbar ab.


Supported lernen

Ich selbst war vor diesem Zweig in meinem Shop reine Spinnradspinnerin. Gelernt hatte ich das Spinnen zwar auch vor vielen Jahren an der Fallspindel, war aber kein Fan davon, da ich schon bei der Arbeit tagsüber so viel stehe und die Schultern belaste. Ich wollte also nun ruckzuck das unterstützte Spinnen lernen. Meine Freundin, die ich vor ein paar Jahren über dieses Hobby gewann, lieh mir letzten Herbst spontan ihre wertvollsten Spindeln zum Üben, als ich noch keine eigene besaß. Das Lernen des Supported Spinning machte mir auch gleich irre viel Spaß. Mein Faden ist aber mangels Übung noch relativ dick und besitzt nicht so viel Drall im Vergleich zu meinem Faden am Spinnrad oder den Fäden bei geübten unterstützt spinnenden Leuten. Es gefällt mir aber ziemlich gut so, weil ich damit meine ersten guten Singlegarne produziert habe, die am Spinnrad schnell zu viel Drall bekommen. Am meisten genieße ich tatsächlich die Gemütlichkeit dieser Spinntechnik. Ich liebe den Schneidersitz und unter meine Spinnschale passt auch noch meine Schmusekatze Minou und man kann es sich warm und gemütlich machen, das hat echt Vorteile zum Spinnrad. Und die Technik ist schnell gelernt, es hat echt nicht lang gedauert. Auch wenn der Weg etwas weiter ist bis man es blind beherrscht, so ist es ja dann oft. Mein Tipp für Anfänger (auch wenn es sich individuell natürlich unterscheiden kann): Schwerere Supported hüpfen einem ganz am Anfang nicht so schnell aus der Schale wie leichte, sehr filigrane. Also besser keine Spindel unter 20g als erstes Modell wählen. Ich hab im Shop für solche Wünsche Filter eingebaut, dann kann man sich anzeigen lassen, was einem wichtig ist.

 


Das Holz und das dabei wichtige Thema Nachhaltigkeit

Meine Drechslerin und ich sind einer Meinung: Wir wollen unsere Umwelt schützen und niemals Hölzer verwenden, die unklaren Ursprungs sind oder nicht nachhaltig sind. Raubbau und Brandrodung der Urwälder dürfen auf keinen Fall unterstützt werden. Viele Handdrechsler haben den Vorteil, dass sie durch Beziehungen auch mal kleine Mengen exotischer Hölzer bekommen, die als Verschnitt sonst eh entsorgt worden wären oder die sie recyclen können. Das wäre eine ganz andere Geschichte. Aber wer auf normalem Weg im Holzhandel einkauft, muss sich darüber klar werden, woher das Holz stammt und wie es gewonnen wurde. Wir wählen hauptsächlich einheimische Hölzer, die aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen oder aus der Lebensmittelgewinnung, wo zum Beispiel Bäume ihren Ertrag verloren haben und gefällt werden um neue anzupflanzen. So findest du in meinem Shop vor allem einheimische Hölzer wie Ahorn, Esche, Eiche, Erle Birke, Nussbaum und etwas speziellere wie Eibe, Rüster und Platane. Meine liebsten Hölzer sind die der Obstbäume der Familie der Rosaceae, weil sie wunderschön gemasert sind, sehr gleichmäßig und porenarm sind und sich damit wundervoll brennen lassen und die Oberfläche schön glatt schleifbar ist. Dazu gehören zum Beispiel Birne, Kirsche, Black Cherry, Pflaume und Apfel. Ein paar exotische Hölzer habe ich auch. Ein Brett Zebrano und etwas schwer zu verarbeitendes, aber wundervoll hartes Bubinga hat meine Drechslerin aus verantwortungsvoller Quelle bekommen. Mahagoni hat eine ganz eigene Stellung und muss mit Blick auf die Geschichte betrachtet werden. Mahagoni war lange Zeit sehr begehrt. Bis in die 80er Jahre wurde für Mahagoni der Urwald gerodet um dieses wertvolle Holz zu erhalten. Seit sich die Sensibilität und der Geschmack der Menschen verändert hat und Mahagoni nicht mehr begehrt wird, hat sich die Problematik leider nur verschoben. Heutzutage sind Hölzer wie Palisander immer noch unglaublich wertvoll und nun werden die Mahagoni-Wälder brandgerodet um an das kostbare Palisanderholz zu gelangen. Daher steht Mahagoni nicht mehr im Fokus, es ist also eher besser, ihn (in Maßen) zu verwenden als ihn einfach aus dem Weg zu brennen. Hölzer wie Palisander sind wundervoll, sehr hart, sehr glatt, haben traumhaft exotische Farben und Maserungen. Aber du wirst sie bei mir niemals finden. Ihr Ursprung ist immer mit Vorsicht zu genießen und steht oft in Verbindung mit weitflächigen Brandrodungen oder Raubbau. Man muss wirklich Reststücke oder alte Möbel entdecken, die sonst entsorgt worden wären damit man Palisander reinen Gewissens verwenden kann. Ich habe in dem Zuge viel gelernt über dieses exotische Holz. Was ich früher auch nicht wusste, zu den Palisandersorten gehören auch das irreführend bezeichnete Rosenholz, Cocobolo oder Salamanderholz, Grenadill, Kayenne, Violetta oder Violettholz oder Königsholz / King Wood, Bogote und einige mehr. Wir werden diese Hölzer niemals einkaufen, so schön sie auch sind.

Einheimische Hölzer sind wirklich genauso schön. Und meine Tischlerin bzw. das Unternehmen hat gute Beziehungen zu sorgsamen und verlässlichen Holzlieferanten. Manche davon sind kleinere Händler, die wirklich auf die Suche gehen nach dem perfekten Stamm. Es ist beispielsweise gar nicht so einfach, einen guten Apfelbaum zu finden. Die Trocknung ist sehr schwierig, oft fault ein Stamm dann leider doch von innen und ist nicht mehr verwendbar. Meine Herzensdrechslerin hat mir aber den ersehnten Wunsch erfüllen können und einen perfekten, kleinen Apfelbaum aus Italien organisiert. Er trocknet aktuell noch bis November und wird dann in Brettern her transportiert. Ebenso hat sie sich stark gemacht für einen definitiv nachhaltig gewonnen Olivenbaumstamm. Olive ist ebenfalls ein Holz, bei dem man sehr gut seine Quelle kennen muss. Olivenbäume können tausend Jahre alt werden und es wäre ein Frevel, diesen in der Natur zu fällen. Auch kommt Diebstahl an Olivenbauern häufiger vor. Es ist unglaublich beruhigend für mich, dass ich meine Spindeln mit gutem Gewissen auch in so wundervollen Hölzern anbieten kann und ich dennoch so viel Vielfalt genießen darf.

Mein persönlich größter Gewinn

Letztes Jahr wurde mir immer weiter klar, dass ich meine körperliche Grenze erreicht hatte. Die Färberei und alles drumherum hauptberuflich zu machen zeichnete sich immer stärker in meiner Gesundheit ab. Beim Färben von Spinnfasern kann man einzelne Kammzüge nicht im nassen Zustand aus dem Färbewasser heben, wie es bei Garnen möglich ist. Man muss die gesamte gefärbte Menge aus dem Färbetopf ins Waschbecken, in die Schleuder und dann auf die Wäscheständer heben. Wenn sie trocken sind, passen sie auf keinen Tisch und so sitze ich stundenlang auf dem Boden und flechte. Mein Ischiasnerv fand das irgendwann gar nicht mehr lustig und war dauerhaft entzündet. Seit ich aber an den Spindeln arbeite und Abwechslung habe und tageweise am Schreibtisch malen kann, bin ich endlich wieder körperlich gesundet und leide nicht mehr unter täglichen Rückenschmerzen. Die Spindeln haben mich auf vielen Ebenen befreit, ich bin so dankbar dafür. Natürlich waren sie auch ein großes Risiko, eine riesige Investition. Aber ich habe ein gutes Gefühl dabei, dass es sich mit den Jahren lohnen wird und ich damit noch ganz lange gesund bleibe und für euch weiter färben und malen kann.

Kurz zu den Spindelformen

Aktuell habe ich bereits etliche Formen an unterstützten Spindeln im Shop und es werden gewiss noch weitere hinzu kommen. Drei Kopf- bzw. Tiefenwirtelspindeln sind ebenfalls bereits verfügbar (die dritte ab dem kommenden Update). Hier abreiten wir noch an vielen weiteren, die in den kommenden Monaten und Jahren hinzu kommen werden. Ich hatte von ein paar befreundeten Spindelsammlerinnen sehr viel Beratung dazu, was beliebt ist, welche Formen, Größen und Gewichte sinnvoll sind und was es zu beachten gibt. Manche Formen sind wie das Rad, das man nicht neu erfinden kann. Seien es taillierte Phangspindeln, wo die Taille einfach sinnvoll ist oder Kugeln auf einem Stab wie bei meiner Torin oder rein traditionelle Formen. Trotzdem versuche ich niemals die typischen Formen der deutschen Drechsler nachzuahmen und orientiere mich hauptsächlich an beliebten Spindeln aus Übersee, für deren Erfinder ich keine Konkurrenz darstelle. Ich bin nunmal neu auf diesem Gebiet und möchte keinesfalls jemanden verärgern, der schon lange für euch drechselt.

Zu meinen Formen möchte ich bald einen neuen Post machen und sie alle einmal vorstellen. Ich freue mich sehr darauf!







Donnerstag, 6. Februar 2020

Hinterland Sweater Projektplanung mit handgesponnenen Garnen

Hallo liebe Handspinner,

ich habe eine Ewigkeit lang nicht mehr gebloggt. Das und vieles mehr gehört zu meinen guten Vorsätzen für dieses Jahr. Seit ich nicht mehr auf Märkte gehe, beschränkt sich mein Austausch mit euch fast nur noch auf mein Ravelry Forum und ein wenig Instagram. Dort ist es so nett und heimisch im kleinen Kreis, aber ich möchte gern wieder ein wenig zurück zu meinen Wurzeln finden und nicht mehr einzig und allein im Shop arbeiten und werkeln, sondern auch wieder über meine Projekte sprechen und mein Wissen über Fasern, Färben und Spinnen mit euch teilen, das ich in nun unfassbar langen sieben Jahren mit der Regenbogenwolle erlangt habe. Und gleichzeitig kann ich dadurch natürlich auch mehr von euch und der Welt der Spinnfasern mitbekommen, wo ich teils einfach aus Zeitmangel den Anschluss verloren hatte und nicht mehr auf dem aktuellen Stand war.

Hinterland Sweater - Planung, Faservorbereitung, Garnherstellung und Stricken


Nun habe ich gerade ein echt schönes Projekt begonnen und finde, dass es ein perfekter Anlass für den ersten Blogeintrag ist. Ich habe bereits aufgrund weniger Fotos so viele Fragen bekommen und auch schon früher ähnliche Fragen beantwortet, dass sich vielleicht ein Exkurs zum Thema "von der Faser zum Pulli" lohnt. Ich stricke zwar noch nicht so lange Oberteile, es ist mein siebtes oder so (?), aber ich hab ein bisschen dazu gelernt, was die Verplanung von handgesponnenem Garn in Pullovern und Strickjacken angeht und möchte das gern mit euch teilen.

Meinen gesponnenen Single hatte ich vor ein paar Wochen auf Instagram gezeigt und gemerkt, dass Interesse besteht :-)
Bei dem Pullover handelt es sich um das recht neue Design "Hinterland" von Jennifer Steingass. Ich liebe ihre Fair Isle Pullis und ihre Anleitungen sind sehr gut strukturiert und klar geschrieben und sitzen nicht zu weit und nicht zu eng. Meine Überlegungen dazu kann man aber auch auf andere Fair Isle-Projekte übertragen, auch wenn man den Hinterland oder einen Pullover gar nicht stricken möchte.

Exkurs zum Thema Englisch in Anleitungen :-)


So oft lese oder höre ich, dass erfahrene StrickerInnen super traurig sind, dass es eine wunderschöne Anleitung nicht auf Deutsch gibt. Aber man muss davor gar nicht so riesigen Respekt haben. Wirklich jeder, der ein bisschen Egnlisch kann, sollte mal englische Anleitungen ausprobieren. Das Stricken nach englischen Anleitungen hat rein gar nichts damit zu tun, wie gut oder schlecht man Englisch beherrscht, denn niemand von uns kennt die Vokabeln von Anfang an. Es ist reine Übungssache und nur am Anfang muss man das fachliche Vokabular nachschauen. Man gewöhnt sich so schnell an das neue Strickvokabular und wie es bei vielen englischen Sachtexten so ist, schaffen es die englischsprachigen Designer immer wieder, sich viel klarer auszudrücken als es im Deutschen möglich ist. Es ist oft eindeutiger, ob man insgesamt fünf Wiederholungen strickt oder ab jetzt noch weitere fünf, ob man glatt oder kraus strickt, in welche Richtung die Zunahme kippt, vieles hat klarere Ausdrücke und ist präziser und kürzer formuliert. Und diese Ausdrücke wiederholen sich immer wieder bei neuen Anleitungen. Einmal hinein gefuchst hat man auf ewig was davon und bereichert die Auswahl der Anleitungen um ein Vielfaches. Natürlich sollte man am besten mit einer Anleitung anfangen, die Techniken enthält, die man bereits gestrickt hat, also nicht unbedingt seinen allerersten Pullover mit der ersten englischen Anleitung umsetzen. Immer eine Herausforderung nach der anderen :-).

Farb- und Faserwahl für den Hinterland Pullover

Aktuell bin ich noch ein Stück weiter beim Stricken, kurz bevor die Ärmel still gelegt werden.

Ich hatte das Projekt ursprünglich privat begonnen und mir deshalb die Farben ausgesucht, in die ich mich bei Jennifer verliebt hatte. Nur wollte ich den Pulli rein handgesponnen umsetzen. Da ich ein relativ gleichmäßiges, meliertes Blau erschaffen wollte, entschied ich mich, einen Blend (also ein industriell gefärbter und dann durch Kämmen nach meinen Wünschen kombinierter Kammzug) zu nutzen und ihn mit einem von mir kardierten Batt aus verschiedenen Blautönen, graubraunem Lama, petrolfarbener Maulbeerseide und silberfarbener Blütenstielseide ein wenig aufzupeppen. Das Muster hingegen sollte einen kontrastreichen Verlauf wie im Original wiedergeben, einmal hin und zurück. Dafür hatte ich auch kardiert, weil ich beim Mischen von Fasern stärkere Kontrolle habe und weichere Übergänge als beim Färben.

Aktuell gibt es diese Fasern zu kaufen auf www.regenbogenwolle.de
 
Wichtig bei der Wahl der Farben im Fair Isle-Stricken ist, dass nicht nur die Farbe selbst einen guten Kontrast hat, sondern auch die Helligkeit / Sättigung. Hier zeige ich mal ein Negativbeispiel meines ersten Fair Isle Musters mit sehr ähnlichen Farben, aber einem großen Unterschied in der Wirkung. Die beiden Garne sehen einzeln nebeneinander absolut kontrastreich aus. Jedoch verliert sich dieser Kontrast im Strickstück an den Stellen, wo sich grün und blau treffen oder braun und blau, weil die Tiefe bzw. Sättigung der beiden Farben zu ähnlich ist und gewiss auch weil das Mustergarn in Orange-Grün zu unruhig war.



Zwirnen der Grundfarbe

Ich entschied mich bewusst dazu, den relativ einfarbigen Blend mit dem etwas bunteren Batt zweifach zu verzwirnen. Zum einen, weil das Garn aus dem reinen Batt bunter geworden wäre und der Pullover dadurch leichte Streifen bekommen hätte. Durch das Zwirnen mit dem Blend ist alles etwas melierter und einfarbiger, aber durch die kleinen Spots aus Seide eben auch nicht langweilig.

Zweifache Garne beim Pullover haben außerdem weitere Vorteile:

1. Jedes Strickstück benötigt ja eine gewisse Lauflänge. Der Hinterland Sweater wird original mit einem Garn in Sockenstärke mit 14 WPI gestrickt. Wenn man ungeduldig beim Spinnen so großer Mengen einfarbigen Garns ist, ist zweifach Zwirnen die beste Wahl. Man sollte jedoch etwas Erfahrung mit Fasern und der eigenen Technik haben. Da ich selbst mit recht viel Drall und glatt spinne, traue ich mich an Merino für einen Pulli ran. Spinnt man eher lockere, fluffige Garne, sollten man Merino lieber dreifach zwirnen oder zu Fasern wie Corriedale, Shetland o.Ä. greifen.

2. Zweifach verzwirnte Garne werden flacher als dreifache Garne. Selbst wenn das Garn gleich stark ist, also Sockenstärke hat, 14 WPI und alles gleich zu sein scheint, wird das Strickstück, eben wegen der Eigenschaften aus dem obigen Punkt, mit einem zweifachen Garn optisch und haptisch dünner und mit einem dreifachen Garn dicker. Dass es sich dicker und runder anfühlt, kann woanders gewollt sein, zum Beispiel für eine etwas festere Strickjacke mit einem gewissen Stand. Hier ist es aber von Vorteil, dass im Musterabschnitt das blaue Garn in den Hintergrund tritt und flacher erscheint. Bei einem Pullover kann ein dreifaches Garn manchmal auch ein wenig auftragen, während ein zweifaches Garn "schlank" macht. Das stimmt sicherlich nicht in jedem Fall und hängt auch von der Anleitung und den Fasern ab.

Natürlich hat das zweifache Garn auch den Nachteil, dass es nicht so stabil ist wie ein dreifaches. Ich habe es mit Merino / Seide gewagt, weil ich recht kurz ausziehe und mit viel Drall spinne. Wer eher den längeren oder halblangen Auszug spinnt und fluffige Garne macht, sollte vorher mal eine Probe stricken und schauen, ob sie Reibung und Ähnliches gut verträgt.


Spinnen und Zwirnen des Mustergarns

Wie beim Original von Jennifer wollte ich, dass die Farben beim Mustergarn im Farbverlauf von Orange über Gelb und Kupfer zu Braun nicht nur einmal verlaufen, sondern hin und zurück laufen. Außerdem darf man nicht vergessen, etwas übrig zu lassen für die späteren Muster am Ärmel. So habe ich das 100g Batt aufgeteilt in ca. 1/4 für die Ärmel (danach nochmal halbiert für jeweils einen Ärmel) und daraus kleine Minigarne mit einfachem Verlauf gesponnen und die restlichen 3/4 ebenfalls halbiert und hintereinander zu einem großen Garn gesponnen, das dann einmal von Orange zu Braun und wieder zrück zu Orange verläuft.

Auch hier habe ich mich bewusst zum dreifachen Zwirnen entschieden bzw. Navajozwirnen. Jennifer schreibt in ihrer Anleitung, dass dieses Garn gern etwas dicker sein darf, damit es besser raus kommt. Ich habe möglichst so dünn ich konnte gesponnen und ein Garn von ca. 12 WPI erhalten. Tatsächlich sticht das Garn aber besonders durch die Rundheit im Vergleich zum zweifach gezwirnten blauen Garn hervor. Man erkennt dadurch viel schöner das Muster als hätte man zwei wirklich identische Garne.



Stricken - Tipps und Änderungen


Jennifer gibt einen ganz wunderbaren Tipp, den ich zuvor noch nirgends gelesen und nun ausprobiert habe. Wenn man dafür sorgt, dass der Faden vom Mustergarn auf der Rückseide des Strickstücks unter der Grundfarbe her läuft, kommt die Mustermasche auch nochmal deutlicher raus. Beim handgesponnenen Garn kann man es nicht deutlich sehen, aber ich denke, dass man tatsächlich besser den Faden gleich führt und drüber und drunter nicht im Strickstück wechseln sollte.

Im Vergleich zur Anleitung habe ich außerdem meine Nadelstärke um 0,5 mm größer gewählt während ich im Fair Isle Muster bin, da dieser Abschnitt nicht so dehnbar und meist enger ist als beim einfarbigen Stricken. Die Maschendichte scheint bisher dadurch tatsächlich gleichmäßig geblieben zu sein.

Schlusswort

Nun bin ich ja lange noch nicht fertig mit meinem Pullover. Aber ich werde euch auf dem Laufenden halten und hier den Eintrag aktualisieren wenn es neue Bilder oder Erkenntnisse gibt oder wenn ich durch euch noch Hinweise und Ideen zur Projektplanung bekommen sollte. Ich hoffe, ihr habt ein paar neue Tipps für euch entdeckt und etwas mitnehmen können. Euch allen viel Spaß beim Fair Isle stricken und natürlich Spinnen!









Freitag, 6. Juli 2018

Viele Möglichkeiten für Glitzer in Spinnfasern

Glitzer als dezentes Highlight oder sichtbar bis zum Mond? Ob es gefällt oder nicht ist sehr unterschiedlich, aber warum?

Etliche verschiedene Glitzerarten und -farben gibt es, ein beliebter Trend in den USA und auch in den 70ern mal ganz groß verbreitet bei handgestrickten Projekten. Nun wird er seit ein paar Jahren für HandspinnerInnen, aber auch in Strickgarnen wieder beliebt und modern. Dabei scheiden sich in dem Punkt die Geschmäcker. Manche HandspinnerInnen mögen ihn nicht, weil er unnatürlich scheint und als Nylonprodukt ein Polyamid ist, das komplett "man-made" ist, also rein chemisch vom Menschen gemacht und nicht am Tier gewachsen. Viele aber schätzen die Faser in kleiner Menge unter gemischt. Das Erlebnis, wie es in allen Farben irisierend ins Spinnrad läuft, ist ein Genuss und gibt das Gefühl, etwas ganz außergewöhnliches zu verarbeiten. Ich selbst musste mir den Glitzer erst "angewöhnen", mein Geschmack hat sich definitiv in der Richtung mehrfach hin und her gewandelt.

Firestar in einem Glitzerbatt


Es gibt jedoch auch HandspinnerInnen, die aufgrund schlechter Erfahrungen mit Nylon die Faser unabhängig von der Frage nach Natürlichkeit oder Ästhetik fürchten, weil sie diese grob und kratzig erlebt haben oder weil man eine schlechte Atmungsaktivität von Textilien aus Nylon kennt. Diesen Ängsten möchte ich mit diesem Blogpost entgegen wirken und aufgrund meiner Erfahrungen ein wenig über die verschiedenen Glitzervarianten im Bereich der Spinnfasern berichten.

Glitzernde Fasern werden in etlichen Variationen produziert, wobei man noch nicht allzu lange so feine Glitzerfäden herstellt, dass es nicht auf der Haut sticht und kratzt. Viele Handspinner, die noch nicht alle Arten kennen lernen durften, befürchten, dass Glitzer piekst und nicht am Hals getragen werden kann. So muss es aber nicht sein. Glitzer besteht meistens aus 100% Nylon und ist je nach Sorte mit einem völlig anderen Spinngefühl verbunden. Er ist oft nur zu einem sehr geringen Anteil enthalten, denn je nach Art des Glitzers machen bereits wenige Prozente großen Eindruck. Ist also Wolle noch der Hauptbestandteil der Fasern, so hat das Garn auch hauptsächlich die typischen Wolleigenschaften, bleibt also wunderbar atmungsaktiv und nimmt kaum Gerüche an. Auch die groberen Glitzerarten müssen nicht pieksen, wenn ihr Anteil gering ist.

Viele Arten Glitzer:
1. Angelina: Englisch: "heat bondable Angelina", also durch Hiltze verklebbare Nylonfäden. Die Faser irisiert und reflektiert im höchsten Maß das Licht, wobei sich die Farben je nach Lichteinfall ändern können. Nur wenige Prozente reichen aus, um dem Projekt wahre Highlights zu geben. Mit 15 Den ist die Faser zwar extrem fein, kann jedoch durch ihre flache Beschaffenheit und die damit vorhandenen Kanten ein "pieksiges Gefühl" auslösen.

Irisierende Angelina


2. Stellina: Englisch "non-heat bondable Angelina". Die Faser glitzert sehr stark, irisiert jedoch nicht. Sie ist mit 10 Den nicht nur sehr fein, sondern auch auf der Haut kaum spürbar. Hier piekst absolut nichts.

Glitzernde Stellina


3.: Firestar: Englisch: "Firestar" oder "Super Bright Triobal Nylon". Diese Faser glitzert sehr intensiv, kann mit Säurefarben gefärbt werden und bringt tolle Highlights ins Projekt. Außerdem bietet sie eine gute Zugkraft und macht gesponnene Fasern haltbarer. Wer empindlich ist, empfindet sie jedoch als pieksig oder kratzig. Die Feinheit ist vergleichbar mit einer Wolle mit ca. 28-35 mic, die Feinheit kann je nach Herkunft leicht variieren.

Bunte Firestar


4. Starbright: Englisch: "Bright Triobal Nylon" oder "Starbright". Diese Faser glitzert immer noch wahrnehmbar, aber dezenter. Auch sie gibt Zugfestigkeit und Haltbarkeit ins Garn, ist jedoch sehr viel feiner als Supernova und Firestar. Die Feinheit ist vergleichbar mit einer Wolle mit ca. 19 mic.

Handgefärbte Starbright


5. Snow Mountain: Englisch: "Fine Denier Nylon" oder "Snowmountain". Diese Faser ist mit einer Wolle von ca. 14 mic. vergleichbar, sie gibt nur Stabilität ins Garn und glitzert nicht bzw. nur bei ganz naher Betrachtung schimmert sie leicht. Ähnliche Fasern sind auch die "Faux Kaschmir", "Faux Angora" und "Faux Mohair", welche durch ihre feine Struktur das Gefühl der echten Edelfasern nachahmen.

Snow Mountain oder Faux Kaschmir handgefäbrt


Ihr seht, Glitzer ist nicht gleich Glitzer. Er kann ganz viel und es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, mal etwas Glitzerndes zu spinnen und zu stricken. Je nach Menge und Art sieht man ihn sehr deutlich im Gestrick oder eher weniger, oft zum Beispiel nur in der Sonne. Dadurch wirkt er spannend, macht Freude beim Spinnen und Stricken, aber ist keinesfalls kitschig. Insbesondere handgefärbte Glitzerarten, die sich farblich nicht von der Wolle abheben, bleiben sehr dezent.

Gestrick aus handgesponnenem Garn mit ursprünglich hohem Glitzeranteil von 10%. Die Wirkung bleibt aber dezent.
Nun, ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren, Entdecken, selbst Kardieren oder was immer ihr mit Glitzer vor habt!

Eure Charlene von der Regenbogenwolle

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Adventskalender 2017 bei der Regenbogenwolle

Hallo ihr Lieben!

es ist wieder so weit, auch wenn man stets glaubt, bis Weihnachten sei es noch so lange hin. Doch dann steht es immer ganz plötzlich vor der Tür :-).

Die Zeit des Wartens auf Weihnachten wird auch dieses Jahr wieder für jeden, der Freude daran hat, mit kleinen Säckchen voller bunter Fasern begleitet. So könnt ihr euch zum einen jeden Tag auf eine kleine Überraschung freuen, zum anderen werdet ihr verführt, täglich eine kleine Weile Zeit zum Spinnen abzuzweigen und damit ein bisschen Entspannung, Ruhe und Besinnlichkeit in dieser kalten, aber gemütlichen Zeit zu genießen.

Voller Stolz und mit ganz viel Liebe gefüllt, präsentiert sich mein Adventskalender dieses Jahr unter einem Motto: Es ist eine Reise durch die Galaxis. Die einzelnen Türchen tragen die Namen von Sternen und Sternbildern, Galaxien und Monden und wurden farblich darauf abgestimmt. Es wird demnach nicht nur weihnachtliche Färbungen geben.

Wenn ich euer Interesse geweckt habe, dann folgt mir zu den 4 verschiedenen Größen des Adventskalenders in meinen Shop unter http://www.regenbogenwolle.de


Dieses Jahr verkaufe ich die Adventskalender in zwei Schüben, damit jeder, auch diejenigen, die im Sommer im Urlaub waren, etwas abbekommen. Ab sofort ist nun also der zweite Teil der Adventskalender online. Wenn diese verkauft sind, kann ich keine mehr nachproduzieren und ihr müsst auf nächstes Jahr warten. Wohl aber wird es wöchentlich einen Nachkauf geben parallel zum Kalender.

Verschickt wird Mitte November, sodass die Kalender rechtzeitig bei euch eintrudeln. Ich wünsche euch allen super viel Freude mit euren Adventskalendern oder auch beim Mithibbeln mit anderen, die zum Beispiel auf Ravelry ihre Kalendertüren zeigen.

Und wer nicht so einen großen Kalender haben möchte, aber sich mal drei Monate lang Überraschungsfarben gönnen will, der kann momentan ganz frei verkäuflich und ohne Warteliste das Abo beziehen im Shop: Faserabo bei der Regenbogenwolle.

Diesen Monat wartet eine sehr herbstliche, ruhige Färbung auf euch auf einer mittelfeinen Mischung, die sich für viele Projekte eignet, da sie nicht so schnell filzt.


Ich wünsche euch in jedem Fall super viel Freude beim Hibbeln und eine entspannte Zeit.

Eure Charlene von der Regenbogenwolle




Samstag, 18. Februar 2017

HiyaHiya Stricknadeln bei der Regenbogenwolle

Es gibt eine neue Kollektion von Stricknadelsystemen in meinem Shop, die ich persönlich einfach nur genial finde. HiyaHiya Stricknadeln vereinen alle meine Wünsche als Strickerin und sind einfach unglaublich sympatisch. In den Shop kommen die HiyaHiya Stricknadeln ab Donnerstag, den 23.02.2017.



Ich möchte euch unbedingt von meinen ersten Eindrücken erzählen, die ich mit HiyaHiya hatte. Ich hatte sehr mutig fast die gesamte Bandbreite eingekauft, ohne je zuvor eine der Nadeln in der Hand gehabt zu haben, nur auf Wunsch einiger weniger Kunden hin. Erwartet hatte ich eine Ähnlichkeit mit ChiaoGoo, da das System sehr ähnlich funktioniert, aber ich empfinde das Stricken als etwas anders. Als ich dann die ersten Nadeln testete und die Nadeltaschen auspackte, war ich einfach nur geflasht. So sagenhaft gute Qualität und alles strahlte einfach Sympathie aus.

Welche Besonderheiten haben HiyaHiyas im Gegensatz zu anderen Marken?

  • Es gibt eine Sorte Edelstahl Nadeln, auch "Sharp" genannt, die extra spitz sind. Während Knitpro, Addi, ChiaoGoo und alle anderen immer die genormten Spitzen haben, sind diese schlanker und laufen langsamer auf ihren vollen Durchmesser zu.
  • Die Nadelspitzen drehen sich frei auf den Seilen. Das heißt, wenn ich mein Strickstück wende, muss sich das Seil nicht innerhalb der gesamten Maschen drehen, wie es bei KniPro der Fall ist, sondern wendet sich lautlos und widerstandslos wie in einem Kugellager direkt an der Nadelspitze. ChiaoGoo SPIN Seile können das auch, sind aber dünner als die HiyaHiya und halten nicht so schwere Strickstücke aus. Es gibt die Seile je nach Stricknadelgröße verschieden in Mini, Small und Large. Dadurch ist der perfekte Übergang zur Nadel gewährleistet, man kann aber mithilfe eines Adapters auch Large-Nadeln auf Small-Seilen verwenden und muss nicht gleich alle Seile kaufen.
  • Es gibt unglaublich süße Accessoires in Tierformen, zum Beispiel Seilstopper in Form eines Pandas oder den praktischen Nadelspitzenschutz, der davor bewahrt, dass dein Strickstück ribbelt, wenn du es zur Seite legst.
  • Die Taschen, egal ob für Projekte, Stricknadeln oder Accesoires, sind unglaublich toll verarbeitet. Der Brokatstoff schimmert traumhaft schön, hat viele verschiedene, liebevolle chinesische Motive und ist unglaublich schwer und hochwertig.
  • Vieles ist echte Handarbeit, während die Preise wirklich in Ordnung sind.


Welche der drei Stricknadelntypen soll ich für mich wählen?

Bambus: 

Holz gefällt vielen StrickerInnen besonders gut, es fühlt sich natürlich und warm an. Bambus ist schnell nachwachsend und damit umweltfreundlich. Durch die Harz-Lasierung ist das Holz extrem stabil und glatt und erhält zudem eine dunklere, schöne Farbe. Trotzdem rutschen die Maschen nicht so widerstandslos über die Nadeln wie es bei Edelstahl der Fall ist. Deshalb greifen schnelle, fortgeschrittene StrickerInnen oft zu Edelstahl, während Anfänger eher begrüßen, dass ihnen auf Holznadeln nicht so schnell Maschen verloren gehen.

Edelstahl:
Die Edelstahlspitzen sind hohl gefertigt und deshalb sehr leicht, auch bei größeren Größen. Sie klackern metallisch beim Stricken und eignen sich umgekehrt für fortgeschrittenere StrickerInnen besonders, während Anfänger hier vielleicht noch schneller Maschen verlieren.

Edelstahl extra spitz / SHARP
Diese extra spitzen Edelstahl Nadelspitzen eignen sich besonders für komplizierte Lace-Strickereien oder für StrickerInnen, die gern fester stricken. Auch je nach Garn kann es von Vorteil sein, dass die Nadelspitze schmaler ist, sodass man leichter in die Masche sticht.

Allgemein zu den NadelspitzenNatürlich sind auf allen drei Nadeltypen die Größen haltbar aufgelasert und der Übergang zwischen Nadel und Seil geschieht langsam und nicht spürbar. Es strickt sich sagenhaft mühelos und ohne je die Maschen nachschieben zu müssen (sofern man nicht zu fest strickt, sondern ein recht lockerer Stricker ist wie ich).

Kurze oder lange Nadelspitzen???
Die Frage, ob man kurze (100mm) oder lange (128mm) Nadeln wählt, liegt am Projekt und an der persönlichen Vorliebe. Ich stricke wie die meisten lieber mit den längeren Spitzen, weil man durch die größere Hebelwirkung das Gefühl hat, dass man mehr Kontrolle und weniger Gewicht auf den Nadeln hat und die Maschen besser nachrutschen. Für bestimmte Projekte wie Mützen, wo man ein sehr kurzes Seil wählt, muss man jedoch die kurzen Nadeln wählen, da sich sonst keine Runde bilden kann. Heißt mit dem kürzesten Seil kann man die langen Nadelspitzen nicht verwenden.


Edelstahl Nadelspiel extra Spitz 
Vorerst biete ich nur diese Nadelspiele an. Mit der Zeit möchte ich aber das komplette Sortiment ergänzen. Bambus Nadelspiele gibt es jedoch bereits im Set.
Zubehör:

Hier hat HiyaHiya eine sehr große, wunderschöne Auswahl von praktischen Helfern. Ich führe momentan noch nicht die komplette Kollektion, aber das Wichtigste kommt bereits in den Shop. Ich zeige euch mal ein paar der Schönheiten:

Wichtig und Praktisch:
Seilverbinder, Seiladapter und Helfer beim Festschrauben der Seile (die aber nicht zwingend bei reiner Nadel-Seil-Verbindung gebraucht werden) gibt es natürlich wie bei andren Marken auch.

Projekttaschen:
Diese Tasche aus schwerem, schimmerndem Brokat und Baumwolle bietet Platz für kleine Projekte von 100-200g. Die Besonderheit liegt im Griff, der das Ende des Reißverschlusses bildet, sodass er zugezogen eine Schlaufe zum Tragen oder Aufhängen formt, die man entweder mittig oder seitlich platzieren kann.

Aufbewahrung für Nadelspitzen, Rundnadeln, Nadelspiele und Häkelnadeln:
Aus dem gleichen Stoff gemacht wie die Projekttaschen wirken diese Aufbewahrungshelfer unglaublich hochwertig und schwer. Traumhaft schön sind sie!

Nadelstopper und Nadelspitzenschutz:
So süße Pandas ersetzen die langweiligen Stopper, die man sonst kennt und machen beim Stricken gute Laune! Die Farben der Socken sind außerdem eine Überraschung, es gibt viele verschiedene.

Nadelmaß:
Auch wenn auf den HiyaHiya Stricknadeln überall die Größe aufgelasert ist und sich nicht abnutzen kann, ist dieses Nadelmaß öfters mal praktisch und seine Form als Schaf ist einfach super süß.

Schere toGo:
Dieses süße Accessoire kann man immer mal wieder unterwegs brauchen und viele StrickerInnen haben es gern am Schlüsselbund oder an ihren Projekttaschen. Es ist erst einmal ein dekorativer Oktopus, aber wenn die Scheren euch gefallen, hole ich auch noch Katzen und Hunde mit in den Shop :-).


Ich hoffe, dass ganz viele von euch so mutig wie ich sein wollen und diese wundervollen Nadeln testen. Ihr werdet sie lieben, Stricken hat noch nie so viel Freude gemacht!

Nun wünsche ich euch viel Vorfreude auf das schöne Update und ein wunderschönes Wochenende!

Eure Charlene von der Regenbogenwolle





Neuigkeiten und Shop Updates

Hallo ihr Lieben!

Lang ist es her, dass ich gebloggt habe. Viele von euch wissen, dass ich in einem Umzug stecke und deshalb die Zeit knapper ist als normalerweise. Aber das tolle daran ist, dass der Shop ja auch umzieht und sehr viel mehr Platz bekommt und eine eigene, separate Färbeküche mit eigenen Trockenmöglichkeiten und und und :-D.

Bis dahin dauert es aber noch mindestens 2 Monate wegen der Renovierungen und natürlich gibt es noch wunderschöne Updates vorher. Wundert euch nur nicht, dass auf manchen Etiketten die aktuelle und auf manchen die neue Adresse steht, das ist nicht anders möglich. Im Impressum ist sie definitiv aktuell.

Zunächst möchte ich am Montag, den 20.02.17 um 14 Uhr ein kleines Update machen mit nur zwei Farben und dem Nachkauf vom Februar Abo. Die eine Farbe ist aber etwas besonderes geworden, es ist meine liebste und deshalb bekommt sie einen schönen Fokus:



Das richtige, große Update wird es dann aber am Donnerstag, den 23.02.17 um 14 Uhr geben. Es enthält viele wunderbare Färbungen und die neue Kollektion der HiyaHiya Stricknadeln (die ich euch in einem separaten Post vorstellen möchte).

Die Farben passen wunderbar zum Frühling und stehen unter dem Thema "My Little Pony", tragen also die Namen und Farben der süßen Kinderserie. Allein Rainbow Dash ist (noch) nicht vertreten, denn den Regenbogen möchte ich mir für ein ganz besonderes Update im März aufheben.



Um zu sehen, wie das in echt aussieht und damit ihr euch die Farben schon einmal vorstellen könnt, zeige ich euch mal mein geliebtes Regal für neue Färbungen:


 
Ich wünsche euch viel Vorfreude und freue mich riesig auf euren Besuch! Bis dahin habt ein schönes Wochenende!

Eure Charlene von der Regenbogenwolle

Freitag, 30. Dezember 2016

Wünsche zum neuen Jahr

Ihr Lieben,

ich möchte euch allen schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. Feiert schön und genießt den Abend morgen, egal ob ruhig und liebevoll in der Familie oder laut und die Nachbarn mit Party und Singstar quälend unter Freunden :-)!

Es war ein wunderbares Jahr mit euch und ich danke euch so sehr für alles!

Zum Anlass habe ich ein bisschen kardiert, da der Shop nach Weihnachten recht leer geworden ist. Es ist nur eine Farbe, dafür eine mega schöne namens "FEUERWERK".



Ihr wisst, dass sich vieles für mich und den Shop 2017 ändert, alles nur zum Guten :-). Zwar wird der Shop in den kommenden drei Monaten gewiss etwas leerer sein als gewohnt, aber umso schöner und toller wird es danach, wenn wir umgezogen sind, eine neue, nur für den Shop gebaute Werkstatt haben und viel mehr Platz zum Lagern und Trocknen.

Ich danke euch allen so sehr! Auf ein gesundes und glückliches Jahr 2017, ich wünsche euch das beste Jahr überhaupt! Denkt dran, euch immer genug Zeit für euch zu nehmen, jeden Tag ein bisschen zu genießen und eure Wünsche und Träume niemals los zu lassen!

Eure Charlene von der Regenbogenwolle